Die Entwicklung Osnabrücks hängt maßgeblich von der Arbeit der Stadtverwaltung ab. Sie entscheidet durch ihr Handeln mit, wie weit die Vorstellungen der Menschen in unserer Stadt sowie die politischen Ziele und Prioritäten umgesetzt werden. Wir wollen, dass sich die Stadtverwaltung als Verwaltung für die Bürger*innen der Stadt versteht.

Transparente und effiziente Verwaltung

Wir möchten die Verwaltung nicht nur effizienter machen, sondern auch ihre Transparenz erhöhen, da diese für die öffentliche Kontrolle und die Teilhabe der Bürger*innen von großer Bedeutung ist. Dazu gehören der freie Informationszugang zu geplanten Vorhaben, zu Statistiken oder das Angebot öffentlicher Dienstleistungen. [Gute Information ist Grundlage für Beteiligung] Wichtig sind auch verständliche Erklärungen zu Abläufen und Formularen. Wir wollen, dass Formulare und wichtige Drucksachen in sogenannte „leichte Sprache“ übersetzt werden. So bekommen nicht nur Menschen mit Lernbehinderung, sondern auch Menschen mit geringen Lese- oder Sprachkenntnissen einen wesentlich besseren Zugang zu Informationen. Außerdem sollten die Informationen nicht nur in Deutsch, sondern auch in anderen häufig genutzten Sprachen vorliegen.

Die finanziellen Mittel der Stadt Osnabrück sind begrenzt. Mit der von uns initiierten Organisationsuntersuchung wollen wir die Arbeit der Verwaltung künftig noch effizienter und zielgerichteter organisieren.

Faire Verwaltung

Die Stadtverwaltung muss in Sachen Fairness mit gutem Beispiel vorangehen. Dazu gehören faire Arbeitsbedingungen mit gerechter Bezahlung, ein gleicher Anteil von Frauen in Führungspositionen und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zum Beispiel durch flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit für Teleheimarbeit. Fairness betrifft für uns GRÜNE auch das Handeln der Verwaltung, insbesondere, wenn es um den Einkauf von Waren und Dienstleistungen geht. Wir werden uns weiterhin dafür starkmachen, dass hier alle sozialen und ökologischen Kriterien eingehalten werden.

Bunte Verwaltung

Die Stadtverwaltung braucht professionelles Personalmanagement – um engagierte und talentierte Menschen für die Arbeit für Osnabrück zu gewinnen und um erfolgreiche Personalentwicklung zu betreiben. Wir GRÜNE fordern eine Frauenquote von 50 % in Führungspositionen in der Verwaltung und städtischen Einrichtungen. Außerdem soll der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund insbesondere in Führungspositionen erhöht werden. Diese Gruppe stellt ein Viertel der Osnabrücker Bevölkerung, ist aber in der Verwaltung noch nicht annähernd repräsentiert. Außerdem wollen wir die Förderung und Einstellung von Menschen mit Behinderungen in der Verwaltung und städtischen Betrieben stärker in den Blick nehmen. Hier wollen wir die Einführung einer dauerhaften Quote prüfen. Andere Kommunen haben gute Erfahrungen mit anonymisierten Bewerbungsverfahren gemacht, wir wollen dies auch für Osnabrück ausprobieren und auswerten.

Europa und Kommune gemeinsam denken

Osnabrück wird auch von Entscheidungen auf europäischer Ebene geprägt. Diese liefern viele gute Impulse, etwa für mehr Lärmschutz und Luftreinhaltung. Europa bietet z. B. durch die Nutzung europäischer Förderprogramme für Osnabrück oder den systematischen Wissensaustauch mit anderen europäischen Städten viel Potenzial für die positive Entwicklung unserer Stadt. Wir lehnen Eingriffe in die kommunale Selbstverwaltung zugunsten von Wirtschafts- und Einzelinteressen entschieden ab. Das gilt etwa für die Handelsabkommen TTIP und CETA. Wir wollen die öffentliche Daseinsvorsorge vor erzwungener Privatisierung schützen und demokratische, ökologische und soziale Standards wahren.